Das SELEGGT-Verfahren ist eine Methode, um das Kükentöten zu verhindern. Es basiert auf der endokrinologischen Geschlechtsbestimmung im Brutei. Dieser wissenschaftliche Ansatz wurde in dem SELEGGT-Verfahren automatisiert und kann dadurch in naher Zukunft Anwendung in jeder Brüterei finden.
Bei dem SELEGGT-Verfahren wird das neun Tage gebrütete Ei aus dem Brutschrank genommen und in eine bestimmte Position gebracht. Dort kontrolliert zunächst ein Sensor, ob das Brutei befruchtet ist. Bei allen befruchteten Bruteiern wird mit Hilfe von Lasern ein feines Loch in der Bruteischale erzeugt. Daraufhin wird eine minimale Menge der Allantoisflüssigkeit entnommen. Die Flüssigkeitsentnahme geschieht non-invasiv und hat infolgedessen für das Brutei keine negativen Folgen. Das Innere des Bruteies wird also nicht berührt und bleibt unversehrt.
In der Allantoisflüssigkeit befindet sich bei einem weiblichen Brutei Östronsulfat, ein weibliches Geschlechtshormon. Die Tropfen werden nun außerhalb des Bruteies in einen patentierten Marker gegeben.
Der Marker reagiert auf das Östronsulfat und zeigt einen Farbumschlag – ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Die Bruteier können nun gemäß des Farbumschlages sortiert werden. Die männlichen Bruteier sowie die unbefruchteten Eier werden zu einem hochwertigen Futtermittel verarbeitet, während die weiblichen Bruteier zurück in den Brutschrank gelangen. Das kleine Loch, das durch den Laser entstanden ist, muss nicht verschlossen werden, da sich die innere Eimembran selbstständig wieder schließt. Am 21. Bruttag schlüpfen dann nur noch weibliche Küken.
Neben der intensiven Forschung und Verbesserung des Markers wurde für das SELEGGT-Verfahren eine Maschine für die Automatisierung des Prozesses entwickelt. Der Schwerpunkt dieser Maschine liegt auf der Entnahme der Allantoisflüssigkeit aus den Bruteiern. Um das SELEGGT-Verfahren in die Praxisreife zu bringen, werden verschiedene Anforderungen an die Maschine gestellt: